Donnerstag, 21. Februar 2013

Weisheit, Schule und Buddha

Fehlt der Eifer,
schwindet die Weisheit.
-Buddha- 
 
 
 
Mein Kalender kann hellsehen. Es ist schon erstaunlich, dass alle 10 Tage ein Spruch auftaucht, der zu meiner momentanen Situation passt.
Wobei es in dieser Woche wohl eher zu meinem Sohn passt...
 
Ich werde nicht im Detail schreiben, was wieder zu Hause los ist. Ich habe auf die ehemaligen Posts, die sich mit den Problemen mit meinen Kindern beziehen, viele Kommentare erhalten, die mir nur wieder gezeigt haben, dass jemand, der nicht in der gleichen Situation ist wie ich/wir, einfach nicht nachvollziehen kann, wie schwierig und schlimm es manchmal ist.
Es ist nämlich nicht der Normalfall, dass Kinder gut gelaunt nach der Schule nach Hause kommen, freiwillig Hausaufgaben machen und danach noch Fleißaufgaben erledigen. 
Es ist nicht der Normalfall, dass Kinder ein ruhiges und sachliches Gespräch führen.
Es ist nicht der Normalfall, dass Kinder zu Hause bei Mama von ihren Problemen berichten, und dann in aller Ruhe eine Lösung finden.
 
Bei mir besteht der Normalfall aus Lügen, Betrügen, Hintergehen, Stehlen, Schreien, kompletter Respektlosigkeit. Ich hoffe, es ist klar, dass ich nicht uns Eltern meine. (Und auch nicht unsere Tochter.)
 
Es vergeht keine Woche, an dem wir keine Anrufe oder Mitteilungen von der Schule bekommen. Auf die Probleme angesprochen, bekommen wir die Antwort, dass die Schule und alle Lehrer lügen.
Es werden keine Hausaufgaben erledigt. Die darauf folgenden Strafarbeiten werden auch nicht gemacht.
Um es kurz zu machen: unser Sohn steht kurz vor 4 Wochen Schulausschluß.
 
Wir Eltern laufen seit 2006 von A nach B, der uns nach C schickt, weil Y das gesagt hat. Y vertröstet uns nach X, um uns dann zu sagen, wie sollen FGH probieren. Und wenn es nicht klappt, sollen wir uns bei A melden, auch wenn wir da schon 100 mal waren.
Es ist jedenfalls seit Jahren sehr anstrengend, nervenaufreibend, und das Schlimmste ist, es wird nicht besser, egal was wir tun.
Würde Sohn mitmachen bei allen Maßnahmen, dann hätten wir bei C schon aufhören können. Aber er verweigert sich in allem. Sei es Schule, Familie oder Freunde. Denn auch bei denen verscherzt er es sich regelmäßig.
 
Und nein, es ist nicht die Pubertät!!! Denn mit 6 Jahren kann die noch gar nicht anfangen!!!!
Ich liebe die Kommentare von Ärzten und Therapeuten, dass es doch in dem Alter jetzt normal sei. 
Es ist aber schon seit 7 Jahren so. Das will keiner wissen...
 
Um auf Buddha zurück zu kommen: Hätte Sohn mehr Eifer in manchen Dingen, würde sicher die Weisheit eintreten, dass man es leichter hat, wenn man nicht immer grundsätzlich gegen Alles und Jeden ist. 
 
 
Was mich betrifft: ich merke, seit dieser Mist wieder sehr akut ist, dass es mir körperlich wieder schlechter geht. Ich hatte wirklich schöne und gesundheitlich gute Wochen. Meinen neuen Rhythmus behalte ich bei, es klappt gut, ich arbeite viel, entspanne mich auch wieder, führe ein Glückstagebuch, ernähre mich besser (ich versuche es zumindest), es läuft und wird besser.
Dann kommt wieder innerhalb ein paar Tagen wieder alles auf einmal mit Sohn, und ich wundere mich noch, warum ich zittere, Herzklopfen habe, Magenkrämpfe und Schwindelgefühle.
Seit gestern abend ist es mir klar. Es kommt von den Problemen mit Sohn. 
Und ich wohne nicht mal mit ihm zusammen! Wie soll es werden, wenn ich wieder zurück zur Familie gehe? So, wie ich es jetzt einschätze, liege ich nach 2 Wochen dann wieder total flach.
 
Also geht die Odysee weiter. Für mich und für ihn. Hoffen wir das beste.
Vielleicht kommt die Weisheit irgendwann auch über uns...                  

Dienstag, 12. Februar 2013

Ärzte, Kilos und Buddha

Deine Tat soll heilsam sein und kein Leid verursachen.
-Buddha-


Diese Weisheit kommt diese Woche gerade recht. 
Ich habe mal wieder schmerzlich festgestellt, dass ich durch meine Krankheit vielen Menschen Leid zufüge. Dies liegt natürlich nicht in meiner Absicht, aber richtig bewusst war es mir auch schon lange nicht mehr.
Daher werde ich das nun ändern. Wie und ob mir das gelingt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber wenn es nur ein paar Momente geben wird, an denen ich anderen Freude bereiten kann, und kein Leid, dann ist es doch schon viel wert.


Ich habe vor knapp einer Woche mit meinem Hausarzt gesprochen, weil ich wissen wollte, wie mein Bericht vom Neurologen ausgefallen war. Was soll ich sagen.... Mein Neurologe hat echt seinen Beruf verfehlt. Jedenfalls was mich angeht.
Er hat in seinen Bericht geschrieben, dass ich vor einem Jahr bei ihm war, dass ich dann 5 Termine abgesagt habe, und nun im Januar bei ihm war, nur, um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu bekommen.
Hat er mich einmal gefragt, warum ich 5 Termine abgesagt habe? Hat er mir einmal zugehört, warum ich diese Bescheinigung brauche? Hat er nur im Mindesten verstanden, wie es mir wirklich geht?
Jedenfalls stand im Bericht noch, dass jegliche Therapie im Moment nur in einer psychatrischen Klinik etwas bringen würde.
Warum schreibt er nicht gleich, ich bin ein hoffnungsloser Fall, und er hat keine Lust mehr, sich damit abzugeben? So erscheint es mir momentan: Klinik, Tabletten, Auf Wiedersehen.

Meinen Hausarzt hat es auch etwas verwundert, dass der Bericht so negativ war, denn er kennt mich gut, und er ist auch der einzige Arzt, dem ich vertrauen kann, weil er mich bis ins Detail versteht. Nur leider ist er eben "nur" Hausarzt und kann und darf in vielen Situationen nicht entscheiden. Mein Pech....

Nach diesem aufschlussreichen Gespräch habe ich gleich die Klinik angeschrieben, denn wenn alle mich dort haben wollen, kümmere ich mich eben selbst darum.
Gleich am nächsten Tag klingelte das Telefon, und ein sehr netter Therapeut hat sich fast eine viertel Stunde Zeit genommen.
Fazit in Kurzform: -ich muss nicht zu einem ambulanten Vorgespräch kommen, da sie es nicht für richtig halten, wenn der Gesundheitszustand des Patienten dagegen spricht. JUHU!
- er hat auch nichts davon gesagt, dass man jedes Wochenende nach Hause fahren muss. JUHU!
- es gibt nur 2-Bett-Zimmer. SCHEIßE!!!!!!!!

Ich war so positiv eingestellt, und ich hätte auch sofort einen Termin gemacht, und dann das....
Ich kann nicht mit jemandem in einem Zimmer sein. Weswegen bin ich denn zu Hause ausgezogen? Weswegen habe ich mich 4 Tage nach meinem Kaiserschnitt schon entlassen lassen?
Kennt jemand mein Krankheitsbild? 
Ich drehe durch, wenn ich das durchziehen muss!!!!

Der Therapeut war wirklich nett und meinte, ich soll es mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Genau das mache ich seitdem. In einer Minute habe ich schon den Hörer in der Hand zum Termin machen. In der anderen Minute schmeiße ich das Telefon meterweit von mir weg.

Was also tun. Da kommt die Weisheit von Buddha wieder ins Spiel.
Ich werde mein Leben nun wieder viel mehr selbst in die Hand nehmen. In letzter Zeit habe ich mich viel zu viel von anderen leiten lassen. Therapeuten, Klinik, Ärzte. Ich habe mich darauf verlassen, was sie sagen, was gut für mich wäre. Ich sage nicht, dass alles schlecht ist/war. Aber ich habe mich wieder vergessen. Ich werde wieder mehr auf mich hören, was mir gut tut. 
Und seit knapp 2 Wochen klappt das schon ganz gut. Ich versuche auf meine Ernährung zu achten, ich habe wieder einen "normalen" Tagesrhythmus, ich schlafe 6 Stunden durch. Ich mache wieder verstärkt meine Achtsamkeitsübungen.
Im Moment lasse ich kaum zu, dass schlechte Gedanken kommen. Natürlich sind sie da, aber ich nehme sie an, spreche sie an und bitte sie, wieder zu gehen, weil ich mich mit angenehmeren Dingen beschäftigen will.
Ich verdränge sie nicht, denn das ist auch keine Lösung. Aber ich übe dadurch, sie anzunehmen. Und so machen sie mir irgendwann keine Angst mehr.
So der Plan.
Ich nehme es wieder selbst in die Hand. Das habe ich vor vielen Jahren auch schon einmal geschafft, warum also soll es jetzt nicht klappen? Heute habe ich viel mehr Wissen und Erfahrungen gesammelt. Das hatte ich damals nicht.
Ich bin nun also voller Hoffnung, voller Tatendrang.
Und ein ABER lasse ich nicht zu.

Nun muss ich nur noch hoffen, dass der Einkaufsbummel mit meiner Schwester auch klappt. Es wird nicht an meiner Angst oder dem Geldbeutel scheitern, sondern an den Kilos....
Seit ich morgens früh aufstehe, habe ich den ganzen Tag HUNGER!!!!!! Ich stopfe alles in mich rein, was ich finde. 
Ich werde wieder alles ungesunde aus meiner Küche verbannen und mit Obst und Gemüse auffüllen.
Naja, nicht alles, denn sonst ist die Lust darauf umso größer.
Ich bin für Tipps und Rezepte offen, die es mir leichter machen, nicht verzichten zu müssen und mich schlank lassen :-)


Sonntag, 3. Februar 2013

Weisheit, Depressionen und Strom

Ein süßes Wort erfrischt oft mehr als Wasser und Schatten.
-Chinesische Weisheit-


Das lasse ich heute einfach mal so stehen. Macht Euch doch selbst Gedanken, was dies für Euch bedeuten könnte, bzw was für süße Wörter Euch mehr erfrischen würden, als Wasser und Schatten. Über Kommentare würde ich mich freuen :-)


Meine letzten Tage waren sehr durchwachsen.
Ich habe mich um alle meine anstehenden Aufgaben gekümmert, aber die Ergebnisse gehen nicht wirklich in meine Richtung.
Mein Neurologe wollte sich in der Klinik nochmal darum kümmern, ob an dem Therapieangebot etwas für mich geändert werden kann. Da er den Oberarzt dort kennt, dachte ich, dass das sicher klappt und war sehr guter Hoffnung.
Ich sollte meinen Neurologen noch einmal anrufen, um nachzufragen. Lange Rede, kurzer Sinn: er weiß nichts mehr von unserem Gespräch, und in der Klinik hat er natürlich auch nicht angerufen. Ich sollte das selbst machen, weil es immer einen besseren Eindruck machen würde, wenn der Patient sich selbst um alles kümmert.
Das sehe ich in gewissem Maße ja auch genauso und finde es richtig. Aber wenn es darum geht, dass ich dort einen gewissen Therapiepunkt vorerst nicht ausführen kann, dann fände ich es besser, mein behandelter Neurologe kümmert sich darum.

Jedenfalls bin ich nun so enttäuscht, dass ich wieder an einen Doc geraten bin, der mich einfach nicht ernst nimmt, mir die Therapie, die ich dringend machen will, verweigert; gleich den Rezeptblock zückt und sich nicht an Absprachen hält.
Neuer Plan: ich bekniee, wenn es sein muss mit Tränen, meinen Hausarzt, damit ich die Gestaltungstherapie doch machen kann. Und wenn die mich stabilisieren kann, dann fahre ich in die Klinik. Natürlich nur, wenn ich mich selbst darum gekümmert habe, und ich nicht bei diesem einen MUSS mitmachen muss.

Dieses MUSS ist übrigens folgendes: diese Klinik ist ca 63km von mir zu Hause entfernt. Schlimm genug. Aber die Strecke dorthin ist nicht nur einfach Autobahn, sondern man muss die berühmte Schwarzwald-Hochstrasse fahren. Was bedeutet: NUR KURVEN!!!! Diese Strecke konnte ich schon nie fahren, als ich noch gesund war. Kurvenstrecken sind einfach nichts für mich, auch nicht mit Reisetabletten.
Tja, nun verlangt diese Klinik eben, dass man zu einem ambulanten Vorgespräch kommt. Und dann, wenn man dort einquartiert ist, was ja erst Wochen später der Fall sein wird, dann muss man 2 Wochen dort bleiben. Nach diesen 2 Wochen verlangen sie, dass man JEDES Wochenende nach Hause fährt. Hat irgendeinen therapeutischen Sinn...
Ich bin schon froh, wenn ich einmal diesen Weg schaffe. Ambulantes Gespräch für mich nicht machbar. Und jedes Wochenende geht schon 3 mal nicht.
Ausserdem kann ich nicht von meinen Mann verlangen, dass er jedes Wochenende mehr wie 240 km fährt, nur um mich abzuholen und wieder zu bringen. Ich selbst habe ja keinen Führerschein, und über Bus und Bahn brauchen wir uns gar nicht unterhalten.
Und eben genau über diesen Punkt wollte mein Neurologe mit der Klinik sprechen.
Jetzt sitz' ich da, und kann in die Luft schauen.

Die Anti-Depressiva hab ich noch nicht probiert. Es geht mir körperlich seit einer Woche einigermaßen gut. Das will ich jetzt mal eine Weile genießen. Ist selten genug der Fall.
Ausserdem bin ich so sauer auf meinen Arzt, dass ich sie eigentlich gar nicht mehr nehmen will.
Ich hab ja keine Depressionen im klassischen Sinn. Ich bin natürlich etwas neben der Spur manchmal. Das hat aber nichts mit tiefer Traurigkeit zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich Ängste habe, und daher mein Leben nicht so leben kann, wie ich das möchte. Und dass das ab und zu mal schlechte Laune macht, ist ja verständlich. Aber brauche ich deshalb Anti-Depressiva?
Ich glaube, er hat sie mir nur verschrieben, weil er vielleicht Geld von den Pharma-Konzernen bekommt, je mehr er davon verschreibt.
Denn die Medikamente gegen meine Angst, die mir wirklich helfen, die darf ich ja nur im Notfall nehmen. Es würde mir jeden Tag blendend gehen, wenn ich sie nur täglich nehmen dürfte.
Auf den Mond fliegen sie, bald auch auf den Mars. Es wird geforscht, was 14-29jährige Frauen und Männer am liebsten essen und im TV ansehen. Es wird über Dinge geforscht, die so lebenswichtig sind, dass ich danach dann weiß, was mich noch nie interessiert hat. Oder will jemand wirklich wissen, wie oft eine Maus pupst, wenn sie etwas bestimmtes gegessen hat???
Forscht lieber mal nach einem Angst-Medikament, dass nicht hochgradig abhängig macht, verdammt!!!

Mein Teppich-Experiment ist mal wieder in die Brüche gegangen. Ich habe zum 5 Mal eine andere Variante auf dem Müll abgelegt. Die neue Idee ist schon da, aber vorher will ich noch ein paar Bein- und Handstulpen für mein Töchterlein, und einen Socken (der andere ist schon fertig) für mein Schwesterlein stricken.
Dann hab ich noch das Projekt "Strickrock". Aber das wird wohl vorerst nix. Ausser ich wechsle mich dann zwischen meinen 4 Projekten ab :-)
Es macht jedenfalls immernoch Spaß mit den Nadeln zu klappern :-)

Gestern und heute hab ich die Gesellschaft meiner Schwester genießen dürfen. Sie fehlt mir schon sehr. Und darum haben wir uns gleich mal für eine Shopping-Tour entschieden, wenn sie das nächste Mal kommt. Ich freue mich schon sooooo sehr darauf. Denn seit ich ENDLICH die überflüssigen 15 Kilo los bin, die ich die letzten 6 Jahre mit mir rumschleppte, brauch ich dringend eine neue Garderobe. Also wenigstens eine Hose, die passt ;-)
Und da Sister die beste Einkaufberaterin ist, die ich kenne, geht es sicher bald los :-)
Dachte ich jedenfalls bis heute abend....
Man sollte sich das Wochenende wirklich NIEMALS mit Post-aufmachen versauen.
Macht Eure Post immer erst Montags auf!!!! Am Wochenende kann man sich sowieso nirgends beschweren, darum kommt sie auch Samstags. 
Aber meine Neugierde war zu groß. Ich habe meine Stromrechnung aufgemacht.

Tja, liebes Schwesterherz. Ich werde wohl nie wieder einkaufen gehen können. Auch werde ich kein Material mehr für meinen Shop bestellen können. Ich werde mir nie mehr irgendetwas ausser der Reihe gönnen können. Und essen und trinken o.ä. werde ich mir auch abgewöhnen müssen.
Ich muss 190 EUR nachzahlen, und ab dann jeden 2. Monat 90 EUR. 40 EUR mehr wie vorher!!!
Ich hab keine Ahnung, wie ich das machen soll...

Ich hoffe, bei Euch ist die Strom-Erhöhung nicht ganz so schlimm ausgefallen, wie bei mir.  In diesem Sinne erinnere ich Euch nochmal an die süßen Worte, und wenn ich nicht bald im Dunkeln sitze, dann schreib ich bald wieder. Spätestens am 11.2. hat mein Kalender wieder eine Weisheit für uns :-)